Bericht Andreas:
Verdammt! So gut in Form und es wurde doch nichts mit einer neuen PB. Aber ich bin trotzdem mit meiner Leistung beim Hamburg Marathon zufrieden ;). Nun aber von Anfang an.
Sonntag 26. April 2009:
Startschuß oder besser gesagt Startläuten zum Hamburg Marathon 2009. Da ich aufgrund meiner Marathonzeit von Köln diesesmal in einem der vordersten Startblöcke starten durfte war es überhaupt kein Problem von Anfang an mein geplantes Tempo zu laufen. Also ging es los durch die Reeperbahn, wo schon auf den ersten Kilometern klar wurde wieso dieser Marathon schon lange vor dem Startschuß ausverkauft ist. Tausende Zuschauer (insgesamt waren ca. 850.000 Zuseher an der Strecke!!!)versammelten sich um die Marathonstrecke und feuerten die ca. 20000 Läufer lautstark an. Bei Kilometer 12 dann wohl einer der schönsten Momente die ich bisher erlebt habe. Man läuft entlang der Elbe zuerst ein wenig aufwärts und am höchsten Punkt sieht man die Zuschauermassen rund um die Landungsbrücken und den Hafen (Gänsehaut für ca. 2 Kilometer). Bis zum Halbmarathon ging es bei mir dann noch relativ gut. Doch nur 1 Kilometer später der erste Rückschlag. Ein starker Stich im Schienbein das schon seit ca. 5 Wochen nicht mehr so richtig mitspielte. Also das erste Mal stehen bleiben und dehnen und strecken. Bei Kilometer 24 überholte mich der Pacemaker für 3h mir gelang es noch bis ca. Km 28 dranzubleiben doch dann wurden die Schmerzen zu stark und ich mußte wieder stehen bleiben. Kurz habe ich darüber nachgedacht aufzugeben aber (Gott sei Dank!) es siegte der Kopf und ich lief weiter. Danach nur mehr ein Kampf und jeden 2. Kilometer stehen bleiben und dehnen. Die letzten 2 Kilometer nochmal die typisch Hamburger Stimmung geniessen. Tausende Zuschauer die jeden feiern als wäre er der Sieger!!! Kurz vor dem Ziel dann noch das Transparent eines Zuschauers gelesen auf dem stand "Der Schmerz vergeht! Der Stolz bleibt!!!" und ich wußte das ich das richtige gemacht habe und nicht aufgehört habe. Im Ziel mit einer Zeit von 3h12min46sec immerhin noch Platz 846.
Fazit Andreas:
Super Marathon, super Stimmung, super Strecke, super Wetter usw. das einzige was ich an diesem Marathon auzusetzen habe ist meine Schienbeinverletzung, die mein Vorhaben Marathon unter 2h55min nicht zuließ. Aber dafür kann der Hamburg Marathon ja nichts.
Ansonsten war es die schönste Marathonveranstaltung an der ich bisher je teilgenommen habe. Nächstes Jahr steht der Hamburg Marathon wieder auf dem Programm hoffentlich topfit.
Bericht Nicole:
Schon bei unserer Ankunft in Hamburg begrüßte uns die Hansestadt mit sommerlichen Temperaturen - am Marathonmorgen war es nicht anders - strahlender Sonnenschein.
Also nochmal schnell zum Dixie, Andreas in Startblock D lassen, Reinhard und Barbara am Streckenrand lassen und ab in meinen Startblock K. Dort ein Platzerl beim Pace-Man für 3:59 h gesucht und auf das Startläuten gewartet. Die ersten Kilometer waren ganz locker, außer dem Gerangel bei den Verpflegungsstellen. (besonders in Erinnerung sind mir die Schilder am Straßenrand mit "Achtung Senioren" in der Nähe des Altersheims. :) ) Bei den Landungsbrücken höre ich dann von oben Barbara und Reinhard schreien - schnell winken und weiter gehts. Knapp hinter den Landungsbrücken liefen wir dann durch einen Tunnel - die Läufer feierten sich selbst - Laola - Lachen - *sing* so ein Tag so wunderschön wie heute... *sing* - Gänsehaut pur.
Bis km 25 lief es sich recht gut. Dann wurde es schwieriger. Schwer war es vor allem nach den Verpflegungsstellen wieder den Anschluss zu finden. Bei km 30 hab ich's dann nicht mehr geschafft. Von hier ab war der Pace-Man weg. :( Ab km 32 bin ich dann auch bei jeder Verpflegung "eingekehrt" und beim Trinken ein paar Schritte gegangen - mittlerweile hatte es schon 28 Grad - Temperaturen, die ich überhaupt nicht gewöhnt war.
Ab Km 40 nochmal Gänsehautstimmung pur - soviele begeisterte Zuschauer hatte ich nicht erwartet. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass die 4 h nicht mehr zu packen sind, dass aber eine Bestzeit noch möglich ist. Also nochmal Zähne zusammen gebissen und überglücklich gewesen, als ich endlich Andreas, Barbara und Reinhard am Zieleinlauf hörte.
Im Ziel noch schnell ein Foto mit dem Pace-Man, der noch da war - und schnell zum Erdinger-Stand das wohlverdiente Weizen abholen.
Fazit Nicole:
Wunderschöne Stadt, Super Marathon und Tolle Stimmung...
Keinen Meter der Strecke war man als Läufer allein - überall jubelnde und anfeuernde Zuschauer. Ein unglaubliches Erlebnis in Hamburg den Marathon zu laufen - einige Male hatte ich Gänsehaut und auf den letzten beiden Kilometern waren die Zurufe des Publikums so berührend, dass ich sogar Tränen in den Augen hatte. Lauf Nicole - nicht locker lassen Nicole ...
Am Ende wurden es mit der erhofften Zeit von 3:59 h leider nichts - aber mit 4:06:22 h immerhin um 1 1/2 min schneller als in Köln :) und 98 in meiner Altersklasse Gesamt: 800 Frau.
Bericht Betreuer (Barbara+Reinhard):
Bericht vom Hamburg-Marathon
Herzliche Gratulation unseren beiden Sportlern. Wenn man dazu noch die Umstände kennt - Andreas ist bereits mit einer leichten Verletzung an den Start gegangen, diese Verletzung verschlechterte sich
bis ins Ziel sehr, dazu noch zeitweise recht heftiger Wind und ungewohnte Temperaturen (zw. 25 und 28 Grad, diese Hitze machte vor allem Nicole zu schaffen - kann man beiden zu den gezeigten
Leistungen nur gratulieren.
Zum Marathon: Hamburg ist eine lässige, sportverrückte Stadt. Bereits am Start ein "Gewusel" dass man seinen Partner nicht aus den Augen lassen durfte um ihn nicht zu verlieren. An der Strecke
Zuschauermassen (teilweise in 4-er und 5-er Reihen) die, die Sportler vom Ersten bis zum Letzten anfeuerten und ausgelassen feierten. Für uns alle ein bis dahin nicht bekanntes Erlebnis, welches uns
zum mitmachen animierte.
Ein sehr schöner Marathon in einer besonders sporbegeisterten Stadt, die es versteht "ihre Feste" und "ihre Gäste" zu feiern.
Schöne Grüße aus Hamburg Reinhard und Barbara