VIII. Etappe Andalo-Riva (62,20km-1480Hm)

 

Bericht Andreas:

Ein Tag ist vergangen seit der Zielankunft in Riva und wir sind schon wieder in der Heimat in Imst. Ich habe mir am Donnerstag geschworen nie mehr wieder TAC!!! Doch heute sieht alles schon wieder ein wenig anders aus. Die Strapazen sind im großen und ganzen wieder vergessen und man kann sich wieder an dem schönen freuen was man jeden einzelnen Tag erlebt hat. Zum Rennverlauf von gestern: Die letzte Etappe und hoffen daß es hoffentlich nicht mehr so schnell wird wie an den Vortagen. Doch vom Start weg wurde wieder ein Tempo eingeschlagen das an ein Sprintrennen erinnert. Die ersten 200Hm im Hauptfeld überstanden und dann begann der alltägliche Wahnsinn dieser TAC. Rampen die ich im Training nie fahren würde, Trails die ich bisher nur aus Videos kannte und Flachpassagen die in einem Tempo gefahren wurden wie bei einer Sprintetappe der Tour de France. Im Ziel mit einer Zeit knapp über 4 Stunden und dann nur noch feiern, feiern und nochmals feiern!!!

 

Fazit Andreas:

Die TAC ist wirklich einzigartig. Die Dichte im Feld wird immer stärker, alle Teilnehmer, vom ersten bis zum letzten, sind wirklich große Sportler die einfach nur ihren Sport lieben und ausüben! Ich habe vor jedem einzelnen den größten Respekt der diese Strapazen 8 Tage lang aushält, und das Ziel erreicht. Bedanken möchte ich mich noch bei unserem Betreuerteam (Hans+Nicole) die uns jeden Tag alles erledigt haben, um uns den Alltag zu erleichtern. Bei Team Aufwärts inkl. Adolf mit denen wir während der gesamten TAC 2008 sehr viel gelacht und Spaß hatten. Bei meinem Teampartner und Vater Reinhard der täglich meine Anweisungen und Launen zu ertragen hatte. Bei meiner Mutter die uns das alles erst ermöglicht hat!!!

Wir werden sehen vielleicht bin ich auch bei der nächsten TAC 2009 auf dem

"Highway to hell" um jeden Tag aufs neue über alles mögliche zu schimpfen.

Bericht Reinhard:

Auf dem Papier sieht diese Etappe mit ca. 62km und 1650Hm nicht besonders schwierig aus, also wurde diese Etappe eher auf die leichte Schulter genommen (was sich später als Fehler herausstellen sollte). Die Höhenmeter waren beinahe an einem Stück zu absolvieren (Aufstieg ca. 2 Stunden) – meine Beine waren davon nicht besonders begeistert. Nach gut fahrbaren Wald- und Wiesenwegen ging es auf „Singletrails“ ins Tal, wie diese allerdings fahrbar sein sollten wird mir ewig ein Rätsel bleiben – bis auf wenige Teilstücke dieses Trails wurde geschoben (nicht nur von mir, sondern von den meisten Teilnehmern). Ein deutscher Teilnehmer meinte zutreffender Weise „ich würde diesen Trail nicht fahren, selbst wenn er fahrbar wäre und ich mir zutrauen würde ihn zu fahren“. Beim Abwärtsschieben bin ich wieder einmal ausgerutscht und gestürzt, also Ellbogen und Knie neuerlich aufgeschunden. Am Ende des Trails wurde ich darauf aufmerksam gemacht dass meine Satteltasche offen ist und ich mein Handy verloren hätte (konnte ich am Abend beim Race-Office abholen – Danke an den ehrlichen Finder). Die letzten 30km wurden in einer schnellen Gruppe „voll“ gefahren. Nach 4h10min war Riva erreicht – ein herrliches Gefühl – vom Sprecher wurden wir mit „WELCOME TO RIVA REINHARD UND ANDREAS - TRANSALP IS OVER“ begrüßt, ich war den Tränen nahe. Abschließend noch bei meinem Teampartner mit einer herzlichen Umarmung für die Unterstützung während der ganzen Woche bedankt und mit Sekt bespritzt.

 

Fazit Reinhard:

Für mich war die Transalp 2008, im wahrsten Sinne der Worte, ein einmalig tolles Erlebnis, wobei die Hauptbetonung auf „einmalig“ liegt. Ich kann mir vorstellen Teilstrecken der heurigen Tour immer wieder abzufahren, allerdings nicht bei jedem Wetter (Regen, Schneefall, Kälte) und unter Rennstress (zB haben wir auf der „Königsetappe“ von Naturns nach Kaltern, mit ca. 100km und 4000Hm lt. GPS-Gerät, insgesamt 4m19sec Pause gemacht). Die Belastungen während der TA sind sehr groß und ich bin mir nicht sicher ob ich ohne Andreas das Ziel erreicht hätte, jedenfalls hatte ich seine Unterstützung dringend notwendig.

Abschließend bedanke ich mich bei Nicole und Hans für die ausgezeichnete Betreuung während der ganzen Woche. Schöne Grüße an die „Leidensgefährten“ der heurigen TA (Team Aufwärts (Olli und Iris samt Adolf), Deam Bratwurscht, die zwei „Kiwis“ und Bernd und Markus vom Allianz Team Tirol)

Betreuer:

Fazit Nicole:

Jetzt ist die Transalp schon wieder eine Woche her  - und endlich finde ich die Zeit dazu die Transalp aus der Sicht der Betreuer zu schildern. Im Großen und Ganzen lief alles ohne größere Probleme ab. Am ersten Tag hatte ich noch Unterstüztung von Barbara und ab Scuol war Hans unser zweiter Betreuer - VIELEN DANK an die beiden.

Der Tagesablauf der Betreuer: Früh aufstehen, Frühstücken, Trinkflaschen herrichten, alles wieder im Auto fahrbereit verstauen, mit an den Start, Fotografieren + Filmen, ab ins Auto  -los zum nächsten Etappenort, dort die Unterkunft suchen, die schweren Taschen (diese werden von Tag zu Tag schwerer und keiner weiß warum) aufs Zimmer schleppen, und dann vollbepackt mit Regenerationsdrinks, Sandalen, Jacken, Videokamera und Kamera ab zum Ziel (wenn man Glück hat, kann man dazwischen auch einen Kaffee oder ein "kleines Bier" trinken gehen :) ) im Ziel steht man sich dann 1-2 Stunden die Füße platt, hat einen Puls von min. 160 da man hinter jedem Biker das eigene Team vermutet und ist dann heil froh wenn die beiden gesund im Ziel ankommen; dann geht das Lustige treiben weiter - Bike Pflege - ab in die Unterkunft - Trikots waschen dann ab zur Pasta Party und ab in die Heia....

 

Trotz all dem Stress, den man als Betreuer hat, würde ich jederzeit wieder mit über die Alpen hetzen. Die Transalp ist ein einmaliges Erlebnis, ob als Fahrer oder Betreuer. Man lernt viele Gleichgesinnte kennen und man lebt für eine Woche in einer "eigenen Welt".

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Team Aufwärts - Iris und Olli -, mitsamt Betreuer Adolf bedanken. Es war super! Freue mich schon auf ein Wiedersehen mit euch.

 

Last but not least - GRATULATION an die "Finisher" Reinhard und Andreas - das war eine wahnsinns Leistung - Hut ab.

 

 



VII. Etappe Kaltern-Andalo (74,60km-3070Hm)
 
Bericht Andreas:
Nach den vorangegangenen 2 Hammeretappen heute mal wieder etwas zum "entspannen". Nur 3000 Höhenmeter standen heute auf dem Programm. Doch was so locker klingt, war wieder einmal beinhart. Schon beim Aufstehen hatte ich ein ziehen unterhalb vom Knie das bei jedem auftreten schmerzte. Am Start dann noch letzte Hinweise für die heutige Etappe von Iris und Olli (Team Aufwärts) erhalten und dann wieder der Startschuss. Beim ersten Anstieg wieder schwere Füße doch diesesmal wollten meine Beine nicht aufgehen. Also ziemlich verkrampft die ersten 1400Hm am Stück erledigt. Die Abfahrten klappen mittlerweile immer besser und so verloren wir diesesmal nicht so weit an Boden wie an den Vortagen. Die nächsten 2 Anstiege dann bei 30° waren alles andere als lustig. Der erste Anstieg wurde dann gefahren wie bei einem Straßenrennen (mit einem Schnitt von 18 km/h ca. 400 Hm). Beim zweiten Anstieg kam dann das erste Mal das Gefühl aufhören zu wollen und zu müssen! Ich konnte nicht mehr, mir wurde schwarz vor den Augen, doch irgendwie bin ich noch zur zweiten Verpflegung gekommen. Dort viel Flüssigkeit und ein Gel genommen und auf zum letzten Berg dieses Tages mit 800Hm. Dieser klappte dann wieder recht gut und so doch noch in Andalo angekommen.
 
Fazit Andreas:
Es war heute nicht mein Tag. Aber morgen ist der letzte Tag dieser TAC und den werden wir auch noch schaffen!!!
 
Bericht Reinhard:
Schlecht geschlafen (zu warm im Zimmer), kein gutes Gefühl am Start, zudem habe ich seit heute einen neuen Freund. Er hört auf den Namen "Muskelkater" und wahrscheinlich weil diesem Kerl langweilig war, hat er während des Anstieges zum Graunerjoch noch einen Kollegen mitgebracht - Wadenkrämpfe. Aber irgendwann während des 2 1/4 Stunden dauernden Aufstieges hatte jemand Einsehen mit mir und war der Meinung dass ich  nun genug gelitten hatte und die Schmerzen ließen nach. Die Abfahrten und Singletrails für meine Verhältnisse gut gemeistert und die Tempobolzerei meines Teampartners und der Gruppe aufgenommen. Ca. 30km vor dem Ziel der erste Rückschlag, meine Schaltung fand das große Blatt nicht mehr, trotzdem konnte ich noch (auch wenn es beinhart war) einige Zeit an der Gruppe dranbleiben. Irgendwann musste ich die Gruppte ziehen lassen, also Teampartner zurückgepfiffen, der mich wieder an die Gruppe heranführte. Am zweiten Anstieg konnte ich gut mithalten, allerdings setzte mir die brutale Hitze zu. Am Anstieg zu Andalo verabschiedete sich auch das mittlere Blatt, was zu diesem Zeitpunkt nicht ins Gewicht fiel, da ohnehin nur auf dem kleinen Blatt gefahren wurde. Den letzten Teil des sehr steilen Anstieges konnte ich nicht durchfahren und musste schieben. Die letzten drei Kilometer auf ebener, zum Teil leicht abfallender Strecke musste mich mein Teampartner immer wieder anschieben, damit wir das Tempo wenigstens halbwegs halten konnten.
 
Fazit Reinhard:
Ich hatte nicht das Gefühl dass heute nicht der Tag von Andreas war, für mich hat es jedenfalls mehr als gereicht (mehr war bei mir ohnehin nicht mehr möglich), bei mir machen sich die Strapazen der TAC immer mehr bemerkbar (schwere Beine, kann kaum noch sitzen und seit zwei Tagen nicht mehr richtig schlafen). Heute bin ich erstmals zuversichtlich dass ich die TAC schaffe und das versprochene Finisher-Shirt weiterschenken kann. Liebe Grüße an Barbara!!!!


VI. Etappe Naturns-Kaltern (97,30Km-3930Hm)
 
Bericht Andreas:
Nach der gestrigen Königsetappe heute schon wieder eine Königsetappe, diesesmal die Etappe mit den meisten Höhenmetern, 3920Hm und den meisten Anstiegen. Gleich nach dem Start wieder das Gefühl das es heute mal nicht so richtig rund läuft und so blieb es auch die ersten 300Hm, hinauf zur Naturnser Alm. Doch auf einmal gingen die Beine auf und es lief wie geschmiert. Also Tempo ein wenig anziehen und immer wieder an kleinere Gruppen heranfahren. Die ersten 1400Hm waren dann in 1h50min erledigt. Die erste Abfahrt dann wieder einfach nur brutal ca. mit 100 anderen Bikern zuerst auf groben Schotter dann auf Singletrails hinunter ins Ultental. Dort der zweite 1000Hm Anstieg der auch noch relativ gut klappte. Doch dann der Einbruch kurz vor der 2. Verpflegung. Wege wurden immer steiler. Auch der 1. Gang wurde zu hart also 50Hm schieben. Nach der 2. Verpflegung ging es wieder etwas besser und auch das Fahren klappte wieder relativ gut. Erstaunlich daß wir heute auch abwärts nicht so viele Plätze hergeben mußten wie in den vorangegangenen 5 Tagen. Der letzte Anstieg ca. 500Hm nochmal mehr schlecht als recht. Dann über einen Paß hinunter Richtung Kaltern. Auf Singletrails und Schotter mit ewigem Auf und ab nochmals 300 Hm "gesammelt". Dann, dem Rennleiter Stanciu sei Dank, an Kaltern vorbei auf den Radweg Richtung Bozen um dann nochmals aufwärts mit 70Hm in Ziel fahren zu dürfen. Nach 8 Stunden die wohl schwerste Etappe dieser Transalp mit 100Km und 4100Hm (lt.Polar) erledigt. Gott sei Dank!!!
 
Fazit Andreas:
Sicher eine schöne Etappe wenn man sie unter zweimal fährt! Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.
 
Bericht Reinhard:
Wenn ich nicht jemand versprochen hätte, dass ich ein "Finisher-Shirt" mit nach Hause bringe, wäre heute der ideale Zeitpunkt für eine Aufgabe gewesen. Schon mit ungutem Gefühl in der Früh an den Start gegangen und dieses Gefühl wurde ich die erste Stunde nicht los. Mein Teampartner zeigt sich heute äußerst stark und mir blieb wieder nur die "Verfolgerrolle". Auf dem Anstieg zur Naturnser Alm konnte ich noch halbwegs mithalten, dann musste mein Teampartner immer wieder auf micht warten (leider). Die letzten Kilometer, der äußerst "ideenreichen Kalternrunde", habe ich schon überlegt ob ich nicht einen der Radtouristen anheuern soll, damit er mich im Windschatten ins Ziel schleppt. Es ist auch so gegangen. Auf den letzten Metern wurde ich noch von unseren Betreuern (Nicole und Hans) kräftig angefeuert, was die letzten Hm ein wenig einfacher machte. Das Gefühl im Ziel es "geschafft zu haben" war herrlich.
 
Fazit Reinhard:
Ich konnte mir letzte Woche noch nicht vorstellen knapp 4000m und 100km an einem Tag zu fahren, wie man sieht hält der Mensch einiges aus.


V. Etappe Livigno-Naturns (122,20Km-2910Hm)
 
Bericht Andreas:
Ab heute geht es abwärts! Nicht mit uns sondern mit Kilometer, Höhenmetern, Etappen usw. und zum Auftakt dieser Abwährtsphase heute gleich die Königsetappe, zumindest von den Kilometern her. Vom Start weg heute gute Beine und auch mein Hinterteil (mit dicker Blutblase ausgestattet) schien nicht wie an den Vortagen von Beginn an zu schmerzen. Also los im neutralisierten Start durch Livigno zum ersten Anstieg wo wir gleich, wie schon vor zwei Jahren, im Stau standen und dann einige Zeit schieben mußten. Den Rest gut absolviert und auch den ersten Singletrail gut gefahren. Beim zweiten Anstieg des Tages auch noch gute Beine und dann die Superabfahrt zu den Stauseen oberhalb von Livigno. Den dritten Anstieg dann auch noch gut gefahren und ca. 5 1/4 Stunden bei der zweiten Verpflegung (deshalb so wichtig weil ab 7 Stunden das weiterfahren untersagt wurde). Dann noch durch das Vinschgau immer mit ca. 15 Mann starken Gruppen, diesesmal wurde sogar zusammen gefahren. Auch über die letzten zwei kleinen Anstiege noch gut gekommen und nach 7 1/2 Stunden in Naturns.
Fazit Andreas:
Super Etappe! Sowohl Anstiege und Abfahrten waren traumhaft schön zu fahren. Durchs Vinschgau dann ziemlich warm aber immer noch besser als schneien :). Unsere Betreuer sind mit uns und unseren Bikes so beschäftigt das sie keine Zeit für Einträge haben :))).
 
Bericht Reinhard:
Bis ca. 10 Minuten vor dem Start stellte sich für mich die Frage aufgeben oder nachlaufen, da die Schaltungsprobleme meines Bikes immer noch nicht behoben werden konnten. Dann erhielt ich doch noch mein Bike und konnte zusammen mit dem Feld starten. Für mich war dann die längste Zeit schieben die Hauptbeschäftigung. Dann immer wieder abwechselnd fahren und schieben. Bis der höchste Punkt (2768m) erreicht war, habe ich jedenfalls schwer gelitten. Die Singletrails und Abfahrten wurden bis auf einen kleineren Sturz gut gemeistert. Für die Tempobolzerei durchs Vinschgau waren meine Beine nicht mehr bereit und ich musste meinen Teampartner einige Male zurückrufen, da er ein "Wahnsinnstempo" vorgab. Auf dem Radweg ins Vinschgau habe ich noch zur allgemeinen Volksbelustigung bei einem "Schlammsee" einen Kopfsprung mit Helm und Bike gemacht, jedenfalls hatte ich die Lacher auf meiner Seite (worauf ich gerne verzichtet hätte) Bei den letzten beiden kleineren Anstiegen konnte ich überhaupt nicht mehr mithalten und mein Teampartner musste mir helfen.
Fazit Reinhard:
Ich merke jeden Tag mehr, dass mein Energiespeicher zu Ende geht. Ich hoffe dass die Schaltungsprobleme meines Bikes nunmehr behoben sind (nachdem es heute nachmittag nochmals nachgestellt wurde) und dass ich mich bis morgen wenigstens halbwegs erhole. Für heute "Klappe zu, Affe tot".
PS: Liebe Grüße an Barbara!!!


IV. Etappe Scuol-Livigno (77km/2610Hm)
 
Bericht Andreas:
Heute wieder eine Etappe mit ziemlich gleicher Länge und Höhenmetern der einzige Unterschied das gestern 2 Berge zu fahren waren heute waren es 3. Am ersten Berg wurde dann von meinem Teampartner ein ziemlich hohes Tempo eingeschlagen so das wir in Gruppen fuhren die ich bis heute nur von hinten sah. Die erste Abfahrt dann ziemlich grobschottrig und mit Felsen durchsetzt so das wir einige Meter schieben mußten. Beim zweiten Berg dann einige Probleme und nur darauf geschaut das ich das Hinterrad einer vor mir fahrenden Gruppe nicht verliere. Die zweite Abfahrt wirklich eine der besten die ich jemals gefahren bin. Singletrail leicht abwärts, mit einigen kurzen (knackigen) Anstiegen. Dann der vorletzte Anstieg über ca. 500 Hm nochmal sehr gute Beine gehabt. Das gemeine an dieser Etappe kommt aber immer erst zum Schluß, zuerst nach der letzten Abfahrt in Richtung Livigno wo man das Ziel schon sehen kann und dann durch eine Unterführung in die andere Richtung nochmal ziemlich steil zur Mittelstation der Berglifte. Zum Schluß aber doch gut in Livigno angekommen.
Fazit Andreas:
Super Etappe mit langen nicht zu steilen Auffahrten und lässigen Abfahrten. Wenn das Wetter heute auch noch schön gewesen wäre (schon wieder 2x geschneit) wäre dies mit Sicherheit die schönste Etappe 2008 geworden. Platzierung Etappe 80. Platz, Gesamtwertung 79. wieder 4 Plätze zurückgewonnen :).
 
Bericht Reinhard:
Seit gestern haben wir einen weiteren Betreuer (Hans) und in Scuol war nur noch ein Vierbettzimmer zu erhalten (auf dem Berg). Das Schlafen zu viert in einem Zimmer ist sehr gewöhnungsbedürftig, trotzdem ziemlich gut geschlafen und heute morgen fast ohne Schmerzen aufgewacht (bis auf meine kleinen Wehwechen am Schienbein und Ellbogen). Also wäre heute Angriff angesagt gewesen, bei mir allerdings bis zur ersten Kurve des Anstieges. Beim Zurückschalten verklemmte sich die Kette und ich musste vom Rad, also Kette mit Hand aufs kleine Blatte legen und ein neuerlicher Versuch - wieder nichts, die Klette sprang vom kleinen Blatt - Hektik pur. Ca. 20m zurück an eine Stelle wo ich ohne Druck antreten kann - geht - und dann mit Spitzenpuls zu Andreas aufschliessen, der mein Missgeschick gar nicht bemerkt hat. Durch dieses Problem brauchte ich ca. 15 Minuten bis ich Andreas eingeholt hatte und wahrscheinlich die doppelte Zeit bis ich meinen Puls wieder unter Kontrolle hatte - also Attacke für heute erledigt. Danach die beiden Berge in gutem Tempo genommen und der vorher als "wunderbar zu fahrende angekündigte Singletrail" wäre für mich auch fahrbar gewesen. Allerdings nicht in einem derartigen Tempo den unsere Gruppe eingeschlagen hatte (teilweise über 30km/h). Für micht Stress pur. Bis Livigno wieder volle Pulle und für die letzten gemeinen Anstiege hat sich mein Teampartner noch vorgenommen mich "tot" zu fahren, was ihm wunderbar gelungen ist.
Fazit Reinhard:
Eine wirklich schöne Etappe mit sehr guten Abfahrten, allerdings nicht in einem "Wahnsinnstempo" und lauter Downhillweltmeistern als Mitfahrer. Übrigens habe ich mich mit Andreas wieder ausgesöhnt.


 
III. Etappe Ischgl-Scuol (75,20km/2540Hm)
 
Bericht Andreas:
Verspätet aber doch schreiben wir erst heute unseren Bericht über die 3. Etappe (Internet ging in Scuol nicht).
Von Ischgl hoch zum Idjoch 1400Hm und das nach der Hammeretappe von Sonntag. Aber erstaunlich gute Beine und so kamen wir mit dem Hauptfeld beim Idjoch an. Dann durch starken Schneefall und sehr kalt runter, nach Samnaun wo wir wieder einmal einige Plätze verloren. Dann gleich der nächste Aufstieg zur Kobleralm, oberhalb von Pfunds. Wieder ziemlich gut nach oben gekommen und einige Plätze zurückerobert. Die Abfahrt nach Pfunds zuerst auf Schotter dann auf
Asphalt verlief reibungslos (nur zwei Paare überholten uns). Der einzige Singletrail an diesem Tag wurde dann diesmal mir zum Verhängnis. Sturz über den Lenker, Brille kaputt, einige blaue Flecken, aber ansonsten nichts passiert. Dann wieder die letzten 20 Kilometer nach Scuol, probieren eine Windschattengruppe zu finden die einigermaßen zusammen arbeitet. Haben auch sofort eine Gruppe gefunden aber außer 2 Paaren wollte sich niemand in den Wind stellen. Also alleine weiter und zur nächsten Gruppe aufschließen, was uns ca. 3 Kilometer vor Scuol gelungen ist und so kamen wir in einer ca. 30 Mann Gruppe in Scuol an.
 
Fazit Andreas:
Harter Anstieg zum Idjoch da sehr kalt. Ansonsten relativ gute Etappe bis auf den Sturz. Platzierung Etappe 97. in der Masters Klasse, Gesamtwertung 83. Platz einen Rang verloren :(.
 
Bericht Reinhard:
Die Nacht sehr schlecht verbracht (was sicher nicht an der Unterkunft lag - dank Nicole hatten wir ein Superquartier), alle möglichen und unmöglichen Stellen meines Körpers schmerzten, dazu hatte ich Magenprobleme (starker Durchfall), also war ich auf fast alles gefasst. Um 9 Uhr Start in Ischgl bei Regen und Kälte und rauf auf`s Idjoch, ab der Idalpe Schneefall und saukalt. Relativ gut am Idjoch angekommen, die Abfahrt (mein Dauerproblem) auch halbwegs gut absolviert, obwohl ich in den Füßen und Händen überhaupt kein Gefühl mehr hatte. Den Anstieg zur Kobleralm samt Abfahrt auch gut gemeistert und sogar den Singletrail ohne Sturz überstanden. Meine Stimmung wurde immer besser. Der Rest der Etappe war eine reine Tempobolzerei und ich hatte die größten Probleme das Hinterrad meines Teampartners zu halten. Um ca. 14.30 bei strahlemdem Sonnenschein und wärme in Scuol angekommen. Radfahren ist doch schön!!!
Fazit Reinhard:
Meine Beine haben für heute einen "Ruhetag" angekündigt, sich aber dann doch für`s Radfahren entschieden. In Anbetracht meiner Probleme vom Tag zuvor ein sehr gutes Rennen (mit Ausnahme dass das verlorene Brillenglas von Andreas nicht mehr auffindbar war). 
 


II. Etappe Imst-Ischgl (76,53km/3169Hm)

Was soll man dazu sagen ein komplett durchwachsener Renntag. Von Imst bis zur Venetalm super Beine und auch eine gute Zeit. Von der Venetalm nach Wenns auch halbwegs gut abwärts gefahren. Dann wohl unsere stärkste Rennphase von Wenns bis zur Pillerhöhe viele Paare eingeholt und super gefahren bis zur Fliesser Platte. Dort ein Sturz meines Teamkollegen und dann fast den kompletten Singletrail geschoben. Von Landeck nach Tobadill dann wieder alle Paare eingeholt die uns bei der Abfahrt überholt haben. Diese Plätze, und noch einige mehr, haben wir allerdings sofort wieder bei der Abfahrt vom Almstüberl nach See verloren. Von See bis Kappl ging es dann relativ gut zu fahren. In Kappl aber einen Hungerast bekommen und froh

jetzt im Hotel zu sein!

Fazit Andreas: Schon gewußt das wir abwärts nicht gut fahren aber so schlecht? In der Mastersklasse heute 82. Platz im Gesamtklassement heute 8! Plätze verloren jetzt 79. Kann ja morgen nur besser werden! Oder besser gesagt morgen "Attacke".

Bericht Reinhard:

Also die Bäume wachsen doch nicht in den Himmel und mir wurden heute die Grenzen aufgezeigt. Venetalm sehr gut, Abfahrt nach Wenns auch Gut, Auffahrt zur Pillerhöhe sehr gut und super Gefühl in den Beinen und dann kam die Abfahrt über die Fliesser Platte. Bin bei einer Schiebepassage ausgerutscht und mit dem Hinterkopf und dem Ellbogen gleichzeitig aufgeschlagen. Starke Schürfwunden am Ellbogen und am Schienbein (wahrscheinlich am Pedal angeschlagen). Danach fuhr bei mir bei jedem Singletrail die Angst mit. Die Abfahrt vom Almstüberl nach See war furchtbar (dieser Streckenteil wurde vorher als "Schiebepassage" angekündigt, allerdings haben außer mir nicht viele geschoben, bin diesen Streckenteil teilweise gelaufen oder gestolpert, jedenfalls haben mich sehr viele Paare überholt und unten angekommen bekam ich noch Krämpfe in den Oberschenkeln. Diese Probleme habe ich bis Ischgl nicht mehr in Griff bekommen.

Fazit Reinhard: Meine Angst vor Singletrails hat sich bestätigt. Hoffe dass sich meine Probleme mit den Beinen bis morgen halbwegs lösen, wenn nicht ist nichts mit "Attacke", sondern nur ankommen angesagt. Gruß an Barbara!!!!

 

Nicole:

Am Start noch schnell gefilmt, dann ab ins Auto und schon beginnt der Stress wieder. In Ischgl war ich diesmal früh genug, um die Unterkunft zu finden, und vollbepackt ins Ziel zu latschen. Rucksack, Videokamera, Fotoapparat,... Kamele habens leichter. :)

Im Ziel dann 2 1/2 Stunden ungeduldig und nervös gewartet - noch tu ich mir schwer die beiden einzuschätzen. Kurz vor 15 Uhr bekam ich dann Unterstützung aus Bibewier - Bruder von Reinhard samt Familie sind auch nach Ischgl gekommen um die beiden Transalpler in Empfang zu nehmen. Was für ein Glück - so musste ich zumindest die Bikes nicht auch noch waschen - das haben Roland und Peter erledigt - DANKE an dieser Stelle an die beiden.

Nach 6 h 17 min dann endlich die erlösenden Zebratrikots. Obwohl eins der Zebras etwas aufgeschürft ist, scheint es den beiden heute gut ergangen zu sein.

In der Unterkunft angekommen (bequem im Auto der Verwandtschaft) beginnt das frohe Schaffen wieder - Wäsche waschen - Jipii!

Jetzt gehts ab zur Pastaparty! Vielleicht ist auch heute wieder ein Foto der Beiden bei den "Pictures of the day" zu sehen.

Fazit: Betreuer sein ist nicht so lustig wie gedacht :)



I. Etappe Füssen-Imst (80,12km/1962Hm)

 

Bericht Andreas:

Er hat also wieder begonnen der tägliche "Highway to hell" für 1200 Starter der Jeantex Bike Transalp. Heute um 10 Uhr Start in der Fußgängerzone in Füssen danach neutralisiertes? Feld zu den Königsschlössern. Danach mit einem Schnitt von 35km/h nach Reutte. Dann der erste Anstieg Richtung Heiterwang, danach wellig auf dem Panoramaweg Richtung Lermoos. Bis dorthin super Beine. Durch das Moos bis Ehrwald dann in einer ca. 20 Mann starken Gruppe zum ersten nennenswerten Anstieg dem Panoramaweg  nach Biberwier. Durch einige Tempo-verschärfungen meines Teampartners dann oft in den roten Bereich getrieben und so wurden die ersten 300Hm zum Marienberg recht schmerzhaft. Die restlichen 500Hm dann in einem gemächlicheren Tempo absolviert. Abfahrt vom Marienberg wieder extrem da Weg im oberen Bereich ordentlich ausgewaschen ist und unten wieder in einer relativ schnellen Gruppe unterwegs. Danach war bis Imst Windschattenfahren in einer 20 Mann Gruppe angesagt wo die Durchschnittsgeschwindigkeit nochmals verbessert wurde.

Fazit Andreas: Schnelle Etappe, hoffentlich beruhigt sich Feld morgen ein wenig ansonsten wird das sicher die härteste Transalp die ich je gefahren bin! Bis morgen Andreas

Bericht Reinhard:

Füssen - 10 Uhr: Nervös, nervöser = Reinhard. Ich glaube ich habe die ersten 3 Minuten überhaupt vergessen zu atmen (jedenfalls ist es mir so vorgekommen). Dazu kam noch ständig die Angst ans Ende des Feldes zu geraten. Bis Reutte wurde ein unheimliches Tempo gefahren und mir schwante schon "böses". Danach beruhigte sich das Rennen doch etwas. Die ersten Anstiege wurden super genommen und das Tempo wurde für mich idealer. Die Verpflegungsstation in Ehrwald haben wir ausgelassen, da Barbara am Beginn des Anstieges zum Marienbergjoch mit Trinkflaschen wartete. Beim wechseln der Trinkflaschen bekam ich noch einen Anpfiff meines Teampartners wegen angeblicher "Tempoverschärfungen", danach fuhr jeder für sich alleine und ohne Wortwechsel zum Marienbergjoch. Auf der Abfahrt wurde ein Irrsinnstempo eingeschlagen, das mir viel zu riskant war, etliche Fahrer haben mich überholt. Von Nassereith bis Imst waren wir wieder in einer schnellen Gruppe. Letzter Anstieg zum Ziel in Imst nochmals mit Spitzenpuls genommen und danach ab ins Ziel. Danach noch "Versöhnung" mit Teampartner und allgemeine Beglückwünschung.

Fazit Reinhard: Wahrscheinlich hatte Andreas Recht und das Tempo war zu hoch, jedenfalls spüre ich mehrere Muskeln in  den Beinen, die ich bisher noch nicht kannte.

Betreuer:

 

Nicole:

Der Tag hat gut begonnen - nicht verschlafen, nichts vergessen, Weg nach Füssen gefunden, Frühstück bei McDonalds,... Dann wurde es hektischer. Fahrräder holen ab zum Start.

Der Startblock war schon gut gefüllt, obwohl wir wirklich früh dran waren. Die Zeit wollte und wolllte nicht vergehen. Immer wieder der Blick zum Startbogen, bis endlich "Highway to hell" zu hören war. Die Spitze saust mit einem unglaublichen Tempo an mir vorbei, immer wieder bekannte Gesichter und dann endlich die "Vater und Sohn" kommen über die Startlinie. Jetzt begann der Streß für mich, ab zum Auto rauf auf die Zufahrt zum Grenztunnel - STAU!!! Satte 3 1/2 Stunden habe ich bis Biberwier gebraucht, wo ich Barbara dann mit nach Imst genommen haben. Der geplante Zwischenstopp in Biberwier mit Filmen und Verpflegen viel für mich ins Wasser. Den ganzen Weg auf Imst haben wir gehofft, dass wir die beiden noch im Ziel sehen könnnen - und tatsächlich, wir haben es geschafft.

Fazit Nicole: Betreuer sein ist anstrengender als gedacht :) 

Barbara:

Bin früh aufgestanden,wahrscheinlich genauso nervös wie Reinhard.Schon während dem

Frühstück ein Blick gleich ins Internet. Danach ein kleiner Spaziergang mit Nicky über Pfarrer-Finksteig und zurück über Loipe.Ich bekam einen Anruf von Nicole,daß sie noch immer im Stau steht und es wahrsheinlich nicht schafft, bis die beiden in Biberwier sind.Also hab ich noch schnell Trinkflaschen organisiert und mich auf den Weg Richtung Marienberg gemacht.(Nicole hat dann 3 Stunden im Stau gestanden!)Ich hab Andreas und Reinhard die Trinkflaschen übergeben und mich danach wieder auf den Heimweg gemacht.Zuhause angekommen wieder

Anruf von Nicole,sie kommt mich in Kürze abholen! Ab über den Fernpaß - wir waren immer der Meinung wir schaffen es sowieso nicht mehr bis zum Zieleinlauf unserer "CHAMPIONS".

Aber ganz knapp - es hat doch noch geklappt-Zielfoto im Kasten- für heute gechafft-Fahrer sowie Betreuer!!!  HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH an das Team BIKE AND RUN!!!!